Die Geschichte des Sachsenhofs - Sachsenhof Greven

Sachsenhof Greven
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Die Geschichte des Sachsenhofs

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Der Sachsenhof in Greven-Pentrup: Frühmittelalter trifft Moderne
Die Geschichte des Sachsenhofs

Die Geschichte des Sachsenhofes reicht zurück bis ins Jahr 1973. Damals begannen Mitarbeiter des Westfälischen Museums für Archäologie in Münster mit Ausgrabungen im Sandabbaugebiet Münster-Gittrup. Dort fanden sich nicht nur Spuren frühmittelalterlichen Lebens, sondern auch ältere Überreste aus der Zeit der Jäger- und Sammlerkultur der Neandertaler, jungsteinzeitlicher Ackerbaukulturen bis hin zu Spuren aus der vorrömischen Eiszeit.

Um die Bedeutung der archäologischen Untersuchungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse auch Besuchern schon während der laufenden Ausgrabungen verständlich zu machen, wurde 1983 mit der Rekonstruktion eines frühmittelalterlichen sächsischen Hofplatzes aus dem 6. bis 8.  Jahrhundert n. Chr. in unmittelbarer Nähe der Ausgrabungsfläche begonnen.

Nachdem der Pachtvertrag für das Grundstück in Münster-Gittrup ausgelaufen war, hat der Heimatverein Greven im Jahr 1987 das Haupthaus aus Gittrup abgetragen und in Greven-Pentrup am Hochufer der Ems wiederaufgebaut. Denn auch dort in der Nähe sind 1987 Gebäudespuren und Gebrauchsgegenstände sächsischer Bauern gefunden worden.

Seit dem Frühjahr 1988 entstand nach den Originalfunden der Ausgrabungen in Gittrup die heutige Hofstelle. Hauptgebäude – Wohnstallhaus – für Wohnen und Wirtschaftszwecke hat eine Länge von 18 m und eine Breite von 8 m.  Es besteht aus einem Gerüst massiver Eichenhölzer mit einem gewichtigen Dach, das von den Wandpfosten getragen wird. Zum heutigen Sachsenhof gehören auch ein Grubenhaus, eine Scheune, ein Heuberg und der Rutenberg, ein nach allen Seiten offener Erntespeicher. Handwerksstätten wie Töpferofen und ein Rennofen vervollständigen die Anlage.

Im Mai 1991 wurde das Haupthaus durch Brandstiftung zerstört, das angrenzende Grubenhaus beschädigt. Der damalige Rat der Stadt Greven kannte die Bedeutung dieses Freilicht-Museums für die Siedlungsgeschichte des Münsterlandes und beschloss den Wiederaufbau. Sechs Monate später stand das Haus wieder, sodass die Mitglieder des Fachgebietes, unterstützt durch Schüler/innen verschiedener Grevener Schulen, die Wände des Haupthauses herstellen konnten.

2014 fand das 1. Europäische Rennofen-Symposium auf dem Gelände des Sachsenhofs statt. Aus dieser Veranstaltung ergab sich ein bis zum heutigen Tage bestehenden Gemeinschaft von Gleichgesinnten experimentellen Archäologen aus vielen Ländern Europas. Man trägt sich mit dem Gedanken, im Jahre 2024, nach genau 20 Jahren dieser Gemeinschaft wieder ein Rennofen-Symposium auf dem Sachsenhof auszurichten.

Wieder ein Brand auf dem Sachsenhof. Der Sachsenhof in Pentrup stand am Morgen des Allerheiligen-Feiertages 2016 wieder in Flammen. Diesmal brannte aber nicht das Haupthaus ab wie im Jahr 1991. Diesmal war es die Scheune, die ein Raub der Flammen wurde. Dank der Provinzial Versicherungsgesellschaft konnte die Scheune rasch wieder aufgebaut werden.

Die Arbeit des Sachsenhofes wurde 2018 durch die Verleihung des LWL-Kultur-Ehrenpreises gewürdigt.

(c) Heimatverein Greven - 2024
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