Unsere alljährlichen Frühjahrsarbeiten am Sachsenhof
23 April 2024
Zu unseren ersten Frühjahrsarbeiten gehört die Pflege unserer Wallhecken und Kopfbäume. Außerdem müssen Weidenruten geerntet und aufgearbeitet werden. Die Weidenruten
dienen zum Bau von Flechtwänden und Flechtzäunen. Alle diese Arbeiten müssen aus Gründen des Vogelschutzes bis zum 1. März abgeschlossen sein, da dann keine Hecken und Bäume mehr beschnitten werden
dürfen.
Weidenruten werden von uns extern geschnitten, vom Bauhof der Stadt geliefert, oder auf dem Sachsenhof von den Kopfbäumen oder aus der Wallhecke geschnitten.
Es ist dann aber noch viel Handarbeit erforderlich, um die Ruten so aufzuarbeiten, dass sie genutzt werden können. Alle Seitenäste müssen entfernt werden. Dann werden sie nach
Größe für die unterschiedlichen Einsatzgebiete sortiert.
Unser Weidenrutenlager muss für das ganze Jahr reichen.
Auch die Wallhecke muss regelmäßig auf den Stock gesetzt werden. Dabei werden die Triebe von Haselnuss, Ahorn, Pflaume und Eiche usw. kurz über dem Boden abgeschnitten. Das
verhindert, dass sie sich zu großen Bäumen weiterentwickeln und dadurch die Hecke schädigen. Die Triebe schlagen dann neu aus und lassen dadurch die Hecke dicht wachsen.
Schon zur Zeit der Germanen waren die Hofstellen durch Zäune und Hecken abgegrenzt. Der Hofraum innerhalb der Zäune hatte einen besonderen Rechtsstatus. Hier hatte der Hofherr das
fast uneingeschränkte Hausrecht. Dieser Rechtsstatus ist in alten Gesetzestexten, wie dem Sachsenspiegel, überliefert.
Arbeiten in der Wallhecke.
Auch die Ruten von Hasel und Ahorn aus der Wallhecke werden für Zäune und Wände genutzt.
All diese Arbeiten waren auch in sächsischer Zeit alljährlich nötig, um die Hofstelle in Ordnung zu halten und Material für den Rest des Jahres zur Verfügung zu haben.
Text: B. Reepen
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